Hier im Ortszentrum von Schöngrabern steht die sogenannte Rolandsäule aus Sandstein, welche aus der Zeit um 1585 stammt. Der Roland gilt als Sinnbild der Stadt- oder Marktrechte und der Gerichtsbarkeit.
Ursprünglich stand der Pranger bei den Wirtshäusern und wurde 1754 an die neu gebaute Reichsstraße versetzt. Damals war es nur eine ca. einen Meter hohe Säule. Im Zuge der Verbreiterung der Bundesstraße wurde sie auf den jetzigen Platz gestellt und die Roland-Statue auf den Pranger aufgesetzt.
Der Hl. Roland lebte 26 Jahre als Einsiedler bei Salsomaggiore/Parrna. Er übte strenge Askese, Schweigen und Betrachtung der Heilsgeheimnisse. Sein Gedenktag ist der 15. September. Die Statue wird als Ritter mit Schwert und Schild dargestellt.
Schöngrabern gehörte ursprünglich zum Landgericht Eggenburg, dann von 1573 bis zum Jahr 1848 zum Landgericht Guntersdorf. Wenn über einen Übeltäter Gericht gehalten wurde, wurde ein „Taiding“ einberufen. Alle männlichen Untertanen der Herrschaft mussten diesem beiwohnen. Der Vorsitzende, die Geschworenen und der Gerichtsschreiber saßen innerhalb der Schranne (Absperrung). Jeweils zwei Ratsbürger aus Guntersdorf, Schöngrabern, Sitzendorf, Wullersdorf, Hollabrunn und Eggenburg waren als Geschworene bestellt. Für Strafen wie Stockhiebe oder zur Verhöhnung wurde der Verurteilte an den Pranger gebunden.
Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Franz Seher – Ortsgeschichte 1949