Zu diesem Haus gehörte einst ein angrenzender Ziegelofen. Er wurde damals 1880 von Anton Luger, der Gastwirt „zum weißen Lamm“ eröffnet. Nach Osten hin sieht man deutlich den Abbruch der Lehmwand, die einst 4 m mächtig war.
Diese Ziegelei wurde bis zum zweiten Weltkrieg betrieben.
Der Brennofen war in die Wand des Ziegelofens gebaut und wurde in den letzten Jahrzehnten seines Betriebes mit Kohle beheizt. Nach dem Tod von Anton Luger 1905 führte sein Sohn Franz die Ziegelei weiter und dürfte 1948 geschlossen worden sein. In welcher Zeit hat aber Johann Pimberger diesen Betrieb geführt, wird er doch 1903 im ZK als Besitzer genannt? Er wird auch als zweiter Mann der Witwe nach Anton Luger genannt, jener starb aber erst 1905. Franz Luger scheint 1908 im ZK auf und in beiden Jahren 1903 und 1908 wird als zweiter Ziegelofenbesitzer in Schöngrabern Josef Schwayer (Schöngrabern II) genannt. Es kann vermutet werden, dass Pimberger den Ziegelofen bereits von Anton Luger erworben hatte, in die Gastwirtschaft der Witwe einheiratete und den Stiefsohn mit den Feldern und dem Ziegelofen entschädigte.
Bemerkenswert sind die Ziegelzeichen:
PIMBERGER kommt auch mit verkehrtem G vor und Franz Luger setzt seinen Namen oder die Initialen zwischen die Jahreszahlen, z.B. 19 F.LUGER 24. Auf manchen kleinformatigen Ziegeln steht nur die Jahreszahl und 1938 setzt er ein Hakenkreuz hinzu. Ob er ident mit dem Franz Luger aus Mittergrabern war, ist nicht sicher.
F. LUGER für Franz Luger
F L für Franz Luger
(tw. mit Jahreszahl)
LUGER 1940 für Franz Luger
A L für Anton Luger
PIMBERGER für Johann Pimberger
Quelle:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Geologische Bundesanstalt Wien