Raiffeisenkasse


Die Gründung des Spar- und Darlehenskassenvereins Schöngrabern-Windpassing erfolgte am 25.7.1897. Das Vereinslokal befand sich im Extrazimmer des Gasthauses „Zum Goldenen Hirschen“. Die Kasse war nach der Sonntagsmesse von 8 bis 9 Uhr geöffnet. Ab der Fusionierung mit der Raiffeisenbank Hollabrunn im September 1974 bis zur Schließung der Filiale am 30.9.2004 in Schöngrabern hatte die Raiffeisenkasse im Gebäude des Gemeindeamts ihren Standort.


Schon bei der Gründung traten 47 Personen der neuen Kasse bei. Der Zinsfuß für Einlagen betrug 4 %, jener für Darlehen 4,6 %. Gemeinde, Bauern und Gewerbetreibende wickelten ihre Geldgeschäfte hauptsächlich hier ab. Die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg machte der Kasse schwer zu schaffen. 1924 musste der Zinsfuß für Einlagen auf 14 % und für Darlehen auf 20 % erhöht werden. Wie tief der Wert des Geldes gesunken war, zeigte die Entlohnung des Zahlmeisters, er bekam für das Jahr 1925 den Betrag von 4.000.000 Kronen.

Am 1. Jänner 1925 wurde die Währung auf Goldbilanz umgestellt, die Krone wurde vom Schilling abgelöst. 1938 erfolgte die Umstellung von der Schilling- auf die Markwährung. Der Zweite Weltkrieg wirkte sich auf die Spar- und Darlehenskasse nicht gut aus. Nach einer guten Entwicklung in der Nachkriegszeit begann der Umsatz zu stagnieren. Ende 1972 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Hollabrunn, die die Räumlichkeiten im neuen Gemeindeamt in Schöngrabern finanzierte.


Quelle:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten