Pfarrhof – Lapidarium


Das alte Pfarrgebäude welches rechts vom heutigen Pfarrhof stand entsprach nicht mehr. Daher nahm man 1802 ein Wirtschaftsgebäude und adaptierte es zum Pfarrhof. Ein Brand im Kriegsjahr 1809 zerstört es und dabei wurden auch alle alten Dokumente und Urkunden über Kirche und Pfarre aus früherer Zeit ein Raub der Flammen.

Im Kriegsjahr 1945 wurde in einem Wirtschaftsgebäude im Pfarrhof ein Pferdelazarett mit über 100 Pferden eingerichtet.

Im heutigen Lapidarium unter dem Pfarrhof befindet sich ein Museum, das Skulpturen und Fragmente der mittelalterlichen Architektur beherbergt. Zu den Ausstellungsstücken gehören auch das ehemalige Emporenkapitell und ein Abguss des Schlusssteins. Das Mauerwerk stammt von der im Jahr 1473 gestifteten Kapelle mit Beinhaus.


Im Zuge des Kirchenumbaus zwischen 1788 und 1791 entstand im „öden Gebäude am Ende des Freydhofes“ durch den Einbau eines Gewölbes ein Presshaus und durch den Einzug zweier Holzdecken ein Schüttkasten. Ab 1802 wurde unter Verwendung des noch vorhandenen Materials der ehemaligen Kirche bei Maria Bründl und der alten Sakristei die einstige Totenkapelle in einen schindelgedeckten Pfarrhof umgebaut. Der alte aus ungebrannten Lehmziegel gebaute ebenerdige Pfarrhof wurde abgetragen. Der Krieg 1809 traf die Gemeinde mit voller Härte. Kirche, Pfarrhof und Wirtschaftsgebäude sowie wertvolle Aufzeichnungen über Kirche und Pfarre wurden ein Raub der Flammen.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gab es nicht nur im Ort, sondern auch im Pfarrhof Einquartierungen von Soldaten und Flüchtlingen. Anfang 1945 wurde in einem Wirtschaftsgebäude ein Pferdelazarett eingerichtet. Ende der 1950er Jahre unternahm Pfarrer Adolf Fischer gemeinsam mit der Gemeinde bauliche Verbesserungen im Pfarrhof, die von seinem Nachfolger Theo Hendriks weitergeführt wurden. Unter Anleitung des Bundesdenkmalamtes wurde die Außenfassade des Pfarrhofes renoviert und die von der gotischen Grabkapelle vorhandenen Fenster kamen wieder zum Vorschein.


Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Franz Seher – Ortsgeschichte 1949