Schule


In den Urkunden wurde erstmals im Jahr 1457 ein Schulmeister (Lehrer) und damit auch der Bestand einer Schule nachgewiesen. Da die Gründung der Pfarre bereits Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte, ist anzunehmen, dass es schon viel früher eine Pfarrschule auf diesem Platz gab.

Der Unterricht war vor allem auf die Glaubenslehre ausgerichtet und weniger auf Lesen und Schreiben. Die Teilnahme am Unterricht war erst ab der Schulreform Maria Theresias 1774 verpflichtend.


Die Grundherren waren an der Bildung der Untertanen kaum interessiert. Auch die bäuerliche Bevölkerung hatte wenig Verständnis für die Schulbildung, man hielt die körperliche Arbeit für nützlicher. Bei den Handwerkern war das anders. Die Tätigkeit des Lehrers beschränkte sich nicht nur auf die Unterrichtung der Kinder, sondern auch auf den Dienst in der Kirche.

Die Erhaltung der Schulen ging 1869 an die Gemeinden, ein Ortsschulrat sollte den Schulbetrieb überwachen. Es war bestimmt nicht leicht, eine Klasse mit einer riesigen Anzahl von Kindern zu unterrichten. Stock und Ohrfeigen waren selbstverständliche Mittel um Ordnung zu halten.

Bedingt durch die Schlachten von 1805 und 1809 und der Feuersbrunst lag der Schulbetrieb für etliche Jahre im Argen, erst im Frühjahr 1860 wurde das jetzige Schulhaus fertig gestellt. Seit der Erhöhung der Schulpflicht 1869 auf 8 Jahre herrschte wieder akute Raumnot, die 1913 mit der Errichtung einer Schule in Windpassing erleichtert werden konnte. Infolge des Ersten Weltkrieges begann die Schülerzahl rasch zu sinken. Ab 1924 wurde die Schule nur noch zweiklassig geführt. 1966 konnte die Schule in Windpassing wegen geringer Schülerzahl nicht mehr gehalten werden, die Kinder wurden der Volksschule Schöngrabern zugeteilt. 1970 bildeten die Gemeinden Schöngrabern und Mittergrabern einen Schulverband und jede der Gemeinden erhielt zwei Klassen.


Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Franz Seher – Ortsgeschichte 1949