Der Kaufmann Anton Weißkirchner (der auch die Krämerei auf Nr. 143 eröffnete), betrieb in der Zeit von 1860 bis 1884 eine Ziegelei hinter diesem Haus mit dem Ziegelzeichen AW. Dieser Ziegelofen lag hier im Norden des Ortes, östlich der Straße Schöngrabern – Grund vor dem Kumpfberggraben, der Abbruch ist noch gut zu erkennen. Der Feldofen ist heute noch vorhanden und wird jetzt als Lagerraum genutzt. Er war min. 12m lang und konnte vermutlich von beiden Seiten befeuert werden. In diesem Haus wohnten später die Arbeiter der Ziegelei.
Die Gründung dieser Ziegelei dürfte mit 1860 anzusetzen sein. Der Kaufmann Anton Weißkirchner war der erste Betreiber, der bis 1884 das Gewerbe ausübte. Sein Nachfolger Josef Planner (Ziegelzeichen JP) wird bereits 1877 als Ziegelofenbesitzer in Schöngrabern genannt, wo er bis 1897 wirkte. In diesem Jahr kam aus Wullersdorf Josef Schwayer, der den Betrieb übernahm und bis 1924 führte. Mit seinem Zeichen J Sch sind vielfältige Ziegel versehen, die eine weite Verbreitung fanden. Nach seinem Tod arbeitete sein Sohn bis 1940 weiter. Dieser verstarb 39-jährig und seine Witwe schloss, auch zum Teil wegen Kohlemangels, den Betrieb. Es war die größte Ziegelei (insgesamt 4) des Ortes, man brannte in zwei Öfen, die mit Kohle beheizt waren und beschäftigte einige Arbeiter ganzjährig.
Viele dieser Ziegel sind noch in alten Häusern und in den Kellern in der Kellergasse vermauert.
Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Geologische Bundesanstalt Wien