Krämerei


1814 errichtete Martin Weißkirchner hier die erste Krämerei in Schöngrabern. 1892 übernahm das Geschäft die jüdische Familie Meyer, bis zur Enteignung durch das 3. Reich.
Bis zum Verkauf durch die Tochter der Familie Meyer 1955 führte es der Schwiegersohn des Fleischhauers namens Hauk weiter.
1955 übernahm das Geschäft die Familie Czerny/Hofstetter, welche später ein kleines Gasthaus daraus machten. 2017 übernahm das Gasthaus die Gemeinde zur Verpachtung.


1626 kam erstmals in einer Kirchenrechnung der Krämer Hans Pöck vor. Danach findet man längere Zeit nichts in den Archiven, bis 1796 Hr. Martin Weißkirchner ein Ansuchen an das Kreisamt stellte einen Krämerladen (Geschäft) auf Nr. 126 führen zu dürfen. Er übersiedelte später auf Nr. 143 und sein Sohn Anton führte das Haus mit seiner Braut Theresia Luger aus Windpassing weiter.

1892 kaufte der jüdische Kaufmann Gabriel Meyer aus Mähren das Geschäft und Haus, sein Sohn Rudolf führte es bis 1939 weiter. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das 3. Reich wird die Familie enteignet und musste Schöngrabern verlassen.

Das Kaufhaus wurde dem Schwiegersohn des Fleischauers Hauk bis 1955 zugesprochen.

1955 verkaufte eine Tochter Grete Meyer des jüdischen Kaufmannes, der die Flucht 1938 nach Amerika gelungen war das Geschäft und zwar dem Kaufmann Ferdinand Czerny.

1972 baute die Witwe von Czerny nach dessen frühen Tod das Geschäft weiter aus, ihre Tochter Gerda (verheiratet mit Hubert Hofstetter) übernahm das Kaufhaus, welche später ein kleines Gasthaus daraus machten.

2017 kaufte die Gemeinde das Haus und verpachtet es seither als Gasthaus.


Quelle:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten