In der Betriebsbeschreibung der Herrschaft Guntersdorf von 1774 wurde der Webermeister Michael Leeb erwähnt, der hier zu dieser Zeit wohnte. Die Einnahmen der Weberei reichten nicht aus die Familie zu ernähren, zusätzliche Erträge der Landwirtschaft waren notwendig.
Außerdem stand hier auf Nr. 39 das Haus des letzten Schmiedemeisters Anton Eggendorfer. Mit seinem Tod 1966 verliert der Markt den letzten Huf- und Wagenschmied.
Die schon um 1600 ersten namentlich genannten Schmiede in Schöngrabern waren Josef Hackl und Hans Pirchner. Die wichtigsten Handwerker unserer Vorfahren waren immer Schmied und Wagner, deshalb gab es dieses Gewerbe im Ort durchgehend bis 1966.
Der Verkehr auf der 1714 bis 1720 durch Schöngrabern neu angelegten Reichsstraße war sehr bedeutend. Tag und Nacht fuhren Wagen an Wagen gegen Wien und gegen Znaim durch den Ort. Wirte, Schmiede und Wagner zogen aus diesem regen Verkehr viel Nutzen. Der ganze Personen-, Frachten- und Postverkehr spielte sich da ab. Sommer und Winter war die Straße sehr belebt durch die vielen Fußgänger, so Handwerksburschen, Zigeuner, Bärentreiber, Glaskrovoten, Pfannflicker, Mäher, Bettler, usw. die von Wien kamen oder nach Wien zogen. Auch reitende Kuriere zogen da nach Süden und Norden. Die großen breiträdrigen Wagen, mit verschiedenen Frachten beladen und mit Blachen überspannt, von 3 bis 5 Pferden gezogen, fuhren unter Peitschengeknall durch den Ort.
Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Franz Seher – Ortsgeschichte 1949