Pestsäule


Ort: Nordöstlich außerhalb des Ortes am Krumpfberggraben

Die hier am ehemaligen Wullersdorfer Weg gelegene Steinsäule wird Pestsäule genannt. Vermutlich wurden in der Nähe dieser Säule die Pesttoten des Jahres 1713/1714 begraben. Es ist aber auch denkbar, dass Matthias Stöger die Bildsäule 1714 aus Dankbarkeit errichten ließ, weil seine Familie die Pest gut überstanden hat.

Auf der Rückseite ist eine Aufschrift erkennbar, die nur mehr sehr schlecht sichtbar ist. Möglicherweise beginnt sie „Gott wird unsere lieben Verstorbenen …“ der Rest ist nicht mehr lesbar.


Im Jahre 1713/14 wütete in Schöngrabern eine verheerende Pestseuche und raffte viele Opfer hinweg. Damals war von 1711 bis 1722 Andreas Tschärmann Pfarrer in Schöngrabern.

Bericht hierzu: Anno 1714, den 6. Januari ist im Markt Schöngrabern im Pfarrhof die leidige Pest eingerissen, ist ein Vicari gestorben, ein Knecht und eine Dirn samt einen alten Weib. Am selben Datum ist auch das Schmiedhaus neben der Straße nach Hollabrunn infisciert worden und der Schmied Griesmauer samt Weib, 3 Söhne und 1 Tochter an der Pest gestorben. Mit 10. März hat Gott der Allmächtige die leidige Seuche wieder angewendet. In Hollabrunn fielen 1713 der Pest 130 Personen zum Opfer.


Quellen:
Franz Wolf – Im Wandel der Zeiten
Franz Seher – Ortsgeschichte 1949